Unverschämt grün

Recht frisch ist es an diesem frühherbstlichen Morgen, in den Auen hat sich Nebel gebildet, der die flache Landschaft fast gänzlich verschluckt. Nur die Pappeln einer benachbarten Allee strecken ihre Kronen aus dem weißen Meer. Es heißt, am Niederrhein bestünde die Landschaft zu drei Vierteln aus Himmel. Das restliche Viertel versteckt sich heute unter den wabernden Schwaden. Das Land liegt wie verzaubert, bis die Sonne langsam an Kraft gewinnt und ihre Strahlen den Nebel verscheuchen. Dann leuchtet das saftige Grün der Wiesenlandschaft triumphierend auf und es wird Zeit, die Windjacken zurück in die Satteltaschen zu packen. In Wesel schieben wir einen kurzen Stadtbummel ein, dann geht es weiter. Der Auesee glitzert blau in der Sonne, leider ist es zu kühl für einen Badestopp. Aber im Hochsommer lohnt sich hier ebenso wie an den Xantener Seen – Nordsee und Südsee genannt – ganz sicher eine ausgiebige Rast in Badehose.

Schiff ahoi

Kurz hinter Wesel queren wir bei Bislich den Rhein. Die Fähre bringt uns in die Römerstadt Xanten, die auf eine über 2000-jährige Geschichte zurückblicken kann. Im archäologischen Park frischen wir unser Wissen über römische Tempel, Thermen und Kaiser auf. In Rees, der ältesten Stadt am Niederrhein, wechseln wir erneut die Uferseite. Wir erkunden die Reeser Altstadt mit ihrer Stadtmauer und den unterirdischen Befestigungsanlagen, dann geht es weiter Richtung Nordwesten. Wieder kostet das ausgiebige Besichtigungsprogramm mehr Zeit als eingeplant. Wir beschließen deshalb, das letzte Stück auf dem Wasser zurückzulegen...

Mit integriertem Tourentipp: Rheinradweg

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