Hangard? Nie gehört. Saarland? Gewiss! Landkreis Neunkirchen? Als klassisches Wanderziel war mir der 249,2 km² grosse Landkreis an der Grenze zum Kuseler Bergland bislang nicht präsent. Aber was für eine Überraschung!

Saarländische Freundlichkeit

„Sie wollen bestimmt auf dem Brunnenpfad wandern!“ Während ich noch den Hangarder Dorfbrunnen, hier startet der knapp 16 km lange Brunnenpfad, beäuge und den in rotem Buntsandstein gemeißelten Spruch entziffere, hatte mich eine freundliche Dame erspähat. „Den können Sie sicher gut gebrauchen…“, grinste sie und drückte mir einen Prospekt mit Wegekarte und –beschreibung in die Hand. Als ich eine Minute später im kleinen Bäckereishop die nötige Wegzehrung für unterwegs einkaufe reicht mir die Verkäuferin die Tüte plus Wegebeschreibung „…damit Sie uns nicht verloren gehen…!“ Just in diesem Moment reißt draussen die Wolkendecke auf. Herrlich, herrlich denke ich bei mir. Dann kann`s ja losgehen.

Der Wasserberg

Flugs ist man vom Asphalt runter und tippelt auf schmalen, naturbelassenen Pfaden oberhalb des Ostertales im Grenzbereich von Waldsaum und Flussaue. Wasserrinnen gibt es Dutzende. Der Quellhorizont liegt nur wenig höher. Der Pfad schneidet gleich eine tief eingeschnittene Geländefurche an. Auf Holzbohlen mit Handlauf gibt der Weg einen ersten Hinweis auf sein eigentliches Motto: die Brunnen vor dem Tore. Schön ist der Blick vom Ausguck über das Kerbacher Loch. In der Schutzhütte am Kameradschaftsbrunnen vertilge ich das erste Brötchen. „Der alte Brunnen spendet leise…“ lese ich auf der Holztafel. Mit viel Liebe ist dieser Platz gestaltet. Sechs weitere Brunnen hält der Höcherberg noch bereit. Surprise! …