Die von dem schwedischen Naturforscher Carl von Linné im 18. Jh. als Fritillaria meleagris bezeichnete und zu den Liliengewächsen gehörende Schachblume hat in der Erde eine etwa 1 cm großen Zwiebel. Aus dieser wächst ein 15 bis 20 cm langer Stängel, an dem sich vier bis fünf schmale, grasartige Blätter mit parallel verlaufenden Adern sowie ein bis zwei Blüten befinden. Diese bestehen aus einer sechsblättrigen Blütenhülle, mehreren Staubblättern und einem oberständigen Fruchtknoten mit einem Griffel. Nach der Bestäubung durch Bienen und Hummeln sowie anschließender Befruchtung bilden sich aus den Samenanlagen im Fruchtknoten zahlreiche kleine Samen, die durch einen Hohlraum schwimmfähig sind, wodurch auf häufig überschwemmten Wiesen die Verbreitung gesichert ist. Vereinzelte Vorkommen gibt es in mehreren Gebieten Deutschlands, aber wirklich häufig ist die Schachblume nur im Sinntal und an der Elbe bei Hamburg. Im nahen Ausland ist neben dem Vorkommen in Großsteinbach im Feistritztal ein Berghang am Passo Croce Domini in der Lombardei in Italien zu erwähnen. Hier handelt es sich allerdings um eine nahe verwandte Art, die Fritillaria tubaeformis.