Moore sind die eigentümlichsten Lebensräume, die ich kenne. Während der Wind durch die inselartig wachsenden Ohren-Weidenbüsche und Moorbirken fährt, schaut man an manchen Stellen in nahezu schwarze Sumpfflecken. Die Moore der Rhön verströmen eine eigene Melancholie. Fast scheint es so, als blickten sie spöttisch auf den umtriebigen Menschen.

Rotes und Schwarzes Moor

Es ist klar, dass der Hochrhöner®, einer der bundesweit glanzvollsten Weitwanderwege (Bad Kissingen – Bad Salzungen), als ausgewiesener Erlebnisdramaturg auch zum Roten Moor und zum Schwarzen Moor führt. Kurz nachdem sich der Hochrhöner® in eine West- und eine Ostvariante geteilt hat, erreicht die westliche Kuppenrhön-Route erst die Infostelle „Rotes Moor“ und nach weiteren 300 Metern das Moor selbst. Von der ehemals 32 Hektar großen Fläche sind heute noch knapp 11 Hektar erhalten. Das Kleine Rote Moor umfasst noch einmal 1,7 Hektar. Das Schwarze Moor liegt an der Ostvariante des Hochrhöner® und umfasst erstaunliche 66,4 Hektar. Es ist mit seinen Niedermooren, und dem eigentlichen Hochmoor der größte Moorkomplex der Rhön.

Wasserscheide und Geotop

Beide Moore liegen auf einer Wasserscheide. Einige Moorwasser fließen Richtung Rhein ab, andere Richtung Weser. Das Schwarze Moor, das sich im Zentrum kuppelförmig aufwölbt, hat teilweise eine Mächtigkeit von acht Metern. Weil sich im Schwarzen Moor mehr Feuchtigkeit befindet, geht das für Hochmoore typische Torfmoos schon beim Keimen ein, verfault und wird schwarz. Im Roten Moor hingegen gedeiht das Moos recht gut und gibt dem Moor die rötliche Färbung. Ein Moos also als Namensgeber! Beide Moore stehen unter Naturschutz und das Schwarze Moor zählt zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns. ...

 


Infos zur Region: www.rhoen.de