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Hier geht's zum Beitrag „Weitwandern durch stille Alpentäler: Auf der Grande Traversata delle Alpi durch die Provinz Turin“ im blätterbaren Flashmagazin WM-Live 163.

Wanderfreuden in ursprünglichen Tälern

Provinz Turin – wer denkt da nicht zuerst an die „Autostadt“ Turin, die Hauptstadt der Region Piemont, die sich in den letzten Jahren durch einen umfassenden Strukturwandel und die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2006 zu einer modernen Metropole entwickelt hat? Zu Unrecht weitaus weniger bekannt sind Alpentäler dieser Provinz – ausgenommen das Susa-Tal mit Sestriere, wo 2006 die olympischen alpinen Skiwettkämpfe stattgefunden haben. Trotz der räumlichen Nähe zu Turin sind sie zum großen Teil strukturschwach und von Bevölkerungsverlust geprägt. Dem Wanderer, der diese Täler auf der GTA durchquert, bieten sie jedoch eine ursprüngliche und faszinierende Kultur- und Naturlandschaft, alte Traditionen und kulinarische Köstlichkeiten.

Auf historischen Pfaden von Ort zu Ort

Auf ihrem ganzen Verlauf durchquert die GTA beinahe ausschließlich strukturschwache Alpengebiete und vermeidet Regionen mit Massentourismus. Da die piemontesischen Alpen mit einem riesigen historischen Wegenetz durchzogen sind, verzichtete man auf die Anlage neuer Wege und legte die GTA auf ehemalige Militärstraßen, Saum- und Bergbauernpfade. Die bereits vorhandenen Wege wurden gesäubert, markiert und zum Fernwanderweg GTA vernetzt. Unterwegs auf diesen Wegen wird auch die alte Bergbauernkultur vom Wanderer entdeckt: Überreste der traditionellen Lebensweise und Landnutzung wie einheitliche Ortsbilder mit Steindächern, ehemalige Backöfen, steingefasste Brunnen, aufgegebene und noch bewirtschaftete Almen oder mittlerweile überwachsene Ackerterrassen, die den steilen Hängen mühsam mit Trockensteinmauern abgerungen wurden. Auch zahlreiche Militärrelikte wie Schützengräben, Bunker, oder die große Festung von Exilles bleiben dem GTA-Wanderer nicht verborgen. Da die GTA entlang des Alpenhauptkammes und wo möglich von Dorf zu Dorf führt, müssen zahlreiche Täler, die vom Alpenhauptkamm steil zur Poebene abfallen, gequert werden.

Impulse für die Bergregion

Übernachtet wird in „Posti Tappa“, so nennen sich die Etappenendpunkte der GTA. Das können bewirtschaftete Berghütten, Unterkünfte mit Kochgelegenheit, oder kleine Gasthäuser mit angeschlossenem Restaurant sein. Oft liegen die Posti Tappa in einem Bergbauerndorf, der Ertrag bleibt somit vor Ort. So hilft der Wanderer, zum erklärten Ziel der GTA beizutragen: Einnahmequellen in abgelegenen Bergregionen mit sozial- und umweltverträglichem Tourismus zu schaffen und somit auch die schon Jahrzehnte dauernde Abwanderung zu stoppen. Der GTA-Wanderer spürt die ehrliche Gastfreundschaft der engagierten Posti Tappa-Betreiber und ist herzlich willkommen.

Gaumenfreuden

Als krönender Abschluss eines Wandertages wird bodenständige piemontesische Küche serviert: regionale Spezialitäten wie Salami, Wurst und der Almkäse „toma“, bagna cauda (würzige Soße mit Sardellen und Knoblauch) mit Gemüse, minestrone (Gemüsesuppe), risotto alla piemontese, agnolotti (frische gefüllte Nudeln), gnocchi, fritti misti, Wildschwein, brasati (Schmorbraten) und Pilzgerichte, um nur einige Beispiele zu nennen. Nicht zu vergessen die köstlichen Nachspeisen, denn die Piemontesen sind auch Meister des „dolce“. Zum Essen werden die beliebten und kräftigen Rotweine aus dem aus dem Canavese und aus dem nahen Weinanbaugebiet der Langhe gereicht. ...