Auf bequeme Wanderschuhe, einen komfortablen Rucksack und die leichte Isomatte – heute das Handwerkszeug eines jeden Pilgers – konnte noch nicht zurückgegriffen werden. Auch die Orientierung war nicht immer einfach, und das Netz an Jakobswegen scheint heute groß und unübersichtlich. Und doch wählten Tausende auf der Suche nach Seelenheil den beschwerlichen Weg gen Südwesten. Seit einigen Jahren erfreut sich Pilgern wieder großer Beliebtheit. Sei es, aufgrund von Büchern wie Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“, oder weil stetig steigende Anforderungen im Alltag, im Beruf und in der medial vernetzen Welt kleine und große Auszeiten wieder erstrebenswert oder gar nötig machen. Auf den Seiten 34 bis 47 stellen wir verschiedene Pilgerwege und Konzepte vor. Denn es muss nicht gleich der weite Weg nach Santiago sein. Pilgern bietet immer auch die Möglichkeit für „kleine Fluchten“ aus der Routine. Was dabei zählt, ist der Weg unter den Füßen. Alle anderen Fragen, Entscheidungen und Zweifel sind zweitrangig. Es scheint, als ob die Konzentration auf das Wesentliche uns dabei helfen kann, Wege zu uns selbst zu finden. Ruhe, Entspannung und nicht zuletzt körperliche Fitness sind dabei nette „Begleiterscheinungen“ – wie beim Wandern auch.

Das gilt übrigens auch für die kalte Jahreszeit. Auf den Seiten 8 bis 21 stellen wir einige der schönsten Winter(wander)ziele vor. Denn Schnee und Eis sind noch lange kein Grund, zu Hause zu bleiben. Wer dennoch lieber in südliche Gefilde  abtaucht, um Sonne und Energie zu tanken, findet auf den Seiten 22 bis 32 das Richtige.

Auszeiten kann man auch beim Lesen haben. Neue Wege gehen wir deshalb in unserer Rubrik LebensArt. Persönlicher, intensiver, spannender soll es sein. Eva Hakes nimmt Sie auf den Seiten 66 bis 75 mit auf eine Reise in die Welt der Kunst. LandArt, Kunst im Kontext mit der Natur sind dabei die Themen. Viel Spaß – beim Lesen und Erleben!

Natalie Glatter
Stellv. Chefredaktion Wandermagazin