Die alte Binsenweisheit scheint in den letzten Jahren eine neue Brisanz erhalten zu haben.  Das Gesundheitsbewusstsein der Deutschen ist so stark wie noch nie. Dafür gibt es gute Gründe. Und es gibt tolle Angebote für alle, die wandernd etwas für sich selbst und ihre Gesundheit tun wollen. Wir haben einen Blick auf die Hintergründe geworfen  und stellen einige ausgewählte Angebote vor.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat die Zeichen der Zeit erkannt und im Jahr 2011 den Leitfaden Innovativer Gesundheitstourismus veröffentlicht. „Immer mehr Menschen realisieren, dass Eigenvorsorge zum Erhalt der psychischen und physischen Leistungsfähigkeit einerseits persönlich lohnend ist, andererseits auch für die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz und im Privaten erwartet wird“, ist dort zu lesen.

Wandern wirkt

Ganz gleich, wie wir dazu stehen mögen, dass Gesundheit im modernen Berufsleben von uns eingefordert wird – gesund sein möchten wir letztlich alle. Und Wandern (so denkt sich der leidenschaftliche Wanderer) ist bekanntlich eine der erfüllendsten und angenehmsten Arten, etwas für die Gesundheit zu tun. Mit einer Aufzählung der gesundheitsfördernden Aspekte des Wanderns könnte man mehrere Seiten dieses Heftes füllen. So wirkt sich Wandern zum Beispiel positiv auf das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem aus, es aktiviert die Knochen und stellt deshalb eine gewisse Osteoporose-Prophylaxe dar, es senkt die Wahrscheinlichkeit, an Brust- oder Darmkrebs zu erkranken und hat außerdem eine ausgesprochen positive Wirkung auf die Psyche: Die regelmäßige Bewegung an frischer Luft gilt inzwischen sogar als heißer Tipp bei der Behandlung von Depressionen.  Wer regelmäßig die Wanderschuhe schnürt, tut schon eine ganze Menge für seine Gesundheit. Wer noch ein wenig mehr tun will, der darf sich freuen. Das Angebot an gesundheitsfördernden Wanderungen wird immer vielfältiger und passt sich unterschiedlichsten Bedürfnissen an. 

Sebastian Kneipp und der Zeitgeist

An sich ist das Thema Gesundheitswandern nicht neu. Dass vor allem Wandern bzw. schnelles Gehen ein wesentlicher Gesundheitsfaktor ist, wusste schon Sebastian Kneipp und erhob diese Praxis zu einer der fünf Säulen seiner Lehre. Stefan Fredlmeier, Tourismusdirektor des Kneipp- und Luftkurortes sowie Moorheilbades Füssen im Allgäu, sieht im Kneippschen Ansatz ein großes Potenzial, um mit den Herausforderungen der Gegenwart klug umzugehen: „Wenn man heute von Work-Life-Balance und Achtsamkeit spricht, so findet sich dies bei Kneipp im Element ‚Innere Ordnung‘ wieder – um nur eines von vielen Beispielen zu nennen. ...