Goldenes Licht, angenehme Temperaturen und die bunte Farbenpracht der Natur machen ihn perfekt für Wandertouren. Die Rede ist vom Herbst. Dann, wenn wir dem Sommer langsam adieu sagen und Weihnachten noch in weiter Ferne liegt, haben Wanderschuhe Hochsaison. Und mit diesen lässt sich etwa der Hochkönig erkunden. Aber wo liegt dieser Gipfel eigentlich genau und welche Wanderungen bieten sich an?

Der Hochkönig – ein Gebirgsstock in den Berchtesgadener Alpen

Herbstwanderungen am Hochkönig © pixabay

2.941 Meter ragt der Hochkönig in den Himmel und ist damit der höchste Gipfel der Berchtesgadener Alpen. Diese erstrecken sich auf Gebiete im südlichen Deutschland und nordwestlichen Österreich und werden von den Salzkammergut-Bergen, dem Tennengebirge, den Salzburger Schieferalpen, den Kitzbüheler Alpen, den Loferer und Leoganger Steinbergen und den Chiemgauer Alpen begrenzt. Das Gipfelplateau des Hochkönigs selbst ist von einer annähernd kreisförmigen Bergkette umgeben, die etliche weitere 2000er einschließt. Ramsaudolomit und Dachsteinkalk dominieren. Der Hochkönig wurde schon früh von Jägern erklommen, sodass über die Jahre hinweg einige Hütten entstanden. Ganz oben auf dem Gipfel thront das Matrashaus. 

Wandern in der Region Hochkönig

Zu einer Herbstwanderung gehört auch immer eine Pause mit 
einem warmen Getränk dazu © pexels

Nicht nur der Hochkönig selbst macht das Gebiet einzigartig, sondern auch ein 340 Kilometer langes und bestens ausgeschildertes Wegenetz, das sogar mit dem Österreichischen Wandergütesiegel ausgezeichnet wurde. Das Gute daran: Hier ist wirklich für jeden etwas dabei – vom Wanderanfänger bis zum Bergfex. Viele der Wege lassen sich kombinieren sowie mit einer kulinarischen Auszeit auf einer der Hütten oder einem Gipfelkreuz-Foto verbinden. Im Herbst sind die drei Lausköpfe mit hervorragender Aussicht ein beliebtes Ziel. Auch ein paar Weitwanderwege hat das Gebiet zu bieten – zum Beispiel den Königsweg, die Via Alpina oder die Tour „Ach du grüne Neune“. 

Zu den beliebtesten Urlaubsdestinationen zählt Maria Alm mit den Ortsteilen Hintermoos und Hinterthal, Dienten und Mühlbach. Für naturverbundene Wanderer empfiehlt sich ein Wanderhotel am Hochkönig, umgeben von weißen Gipfeln. Drei tolle Wanderwege für eine Auszeit in den Bergen werden im Folgenden etwas genauer unter die Lupe genommen:

1.) Den Kräutern auf der Spur – von der Arbesreitalm zur Hinterjetzbachalm

Die Natur rund um den Hochkönig ist einzigartig und bringt insbesondere jede Menge Kräuter hervor. Und in diese Welt lässt es sich bei der Wanderung „Den Kräutern auf der Spur“ perfekt eintauchen – auch im Herbst, denn Betriebe entlang der Strecke stellen ihre wertvollen Kräuter-Erzeugnisse vor. 

  • Startpunkt: Tourismusverband Maria Alm 
  • Distanz: 10,15 km
  • Dauer: 4 Std.

Wandernde machen sich zunächst auf in Richtung Natrunbahn, biegen jedoch kurz vorher ab und gelangen entlang der Friedhofsmauer zur Urchenstraße. Folgt der Straße nun bis diese in die Hochkönig Bundesstraße mündet. Diese quert ihr und wandert über eine Brücke zu einem Fußballplatz, ehe ihr einen breiten Schotterweg erreichen. Dieser führt zum Obersteghof. Knapp unterhalb davon wählt ihr einen schmalen Steig, der entlang eines Baches führt und euch auf den Weg Nr. 27 bringt. Haltet euch danach links und schon bald ist die Arbesreitalm erreicht. Kräuterschmankerl stehen dort zur Stärkung bereit, ehe es weiter zur Hinterjetzbachalm geht. Der Weg Nr. 27 führt euch später noch zur unbewirtschafteten Oberstegalm. Wählt danach bei der Kreuzung den rechten Wiesensteig, der euch zum Gasthof Hinterreit dirigiert. Haltet euch unterhalb des Gasthofes wieder links und schon bald taucht die Bundesstraße erneut auf, entlang derer ihr zurück nach Maria Alm kommen. 

Tipp: Wer bei dieser Kräuterwanderung nun sprichwörtlich auf den Geschmack gekommen ist, dem stehen noch einige weitere Touren mit diesem Schwerpunkt offen. Wer gleich mehrere auf einmal absolvieren möchte, plant am besten einen Wanderurlaub in der Region und sucht sich ein passendes Quartier in einem der drei Urlaubsorte Maria Alm, Dienten und Mühlbach. Oft gibt es an der Rezeption noch weitere Wandertipps, die eine Auszeit in den Bergen zu einem einmaligen Erlebnis machen.

2.) Almwanderung zur Hochkaseralm 

Etwas Fitness und Ausdauer ist für die folgende Wanderung schon gefragt – dafür belohnt der Aufstieg mit einem atemberaubenden Ausblick.  

  • Startpunkt: Dienten  
  • Distanz: 13,46 km
  • Dauer: 6 Std.

In Dienten geht es zunächst bequem mit der Gabühelbahn hinauf auf den Berg. Bei der Bergstation angekommen, führt der Wanderweg links in Richtung Lettenalm. Vorbei an dieser Alm, wandert ihr weiter zur Marbachhöhe. Es folgt ein etwas steilerer Anstieg zum Klingspitz, doch dieser lohnt sich, denn fantastische Weitblicke sind von dort aus garantiert. So rücken etwa die Hohen Tauern oder das Hochkönigmassiv ins Blickfeld. Der Abstieg erfolgt auf der gegenüberliegenden Seite. Wen nun der Hunger plagt, der kann einen kleinen Umweg zur Hochkaseralm machen – es sind nur fünf Minuten mehr einzuplanen. Wieder am Hauptweg, führt bei der Hochkaserkapelle links ein kleiner Pfad talwärts. Nach kurzer Zeit erreicht ihr eine Forststraße, die euch hinunter zur Dientner Landesstraße dirigiert.

3.) Rundwanderung von Hintermoos über die Geralmen

Gemütlich, aber nicht weniger spannend, ist diese Rundwanderung, die auf Wunsch erweitert werden kann. 

  • Startpunkt: Hintermoos   
  • Distanz: 13,29 km 
  • Dauer: 4:40 Std.

Gestartet wird in Hintermoos beim Gasthof Bachschmied. Dort nehmt ihr den Weg Nr. 12, der euch entlang der Straße und leicht bergauf zur Handlerbrücke führt. Biegt dort links ab und nehmt sodann den Weg Nr. 11, der zunächst leicht bergauf und später flach durch ein Waldstück verläuft. Es folgt ein kurzer, aber steiler Aufstieg auf die Eggeralm. Dort bietet sich eine Rast an. Gemütlich geht es weiter zu den Geralmen bzw. zur Jagglhütte, die ebenso mit regionalen Schmankerln lockt. Von der Jagglhütte aus geht ihr ein kleines Stück retour Richtung Weg Nr. 11 und biegt dann an der Wegkreuzung rechts auf den Weg Nr. 12a ab. Folgt diesem Pfad bis ihr wieder auf den Weg Nr. 12 stoßt, der euch zurück zum Ausgangspunkt bringt. Richtige Bergfexe kombinieren diese Wandertour noch mit einem Gipfelsieg auf der Marbachhöhe, dem Klingspitz oder dem Hochkaser.