Grüne Alpwiesen, schmale Grate und nicht enden wollende Bergpanoramen mit weißen Gipfeln lassen ein Gefühl von Freiheit aufkommen, das es so wohl nur in den Bergen gibt. Vor allem drei Premiumwanderwege bei Oberstaufen machen es Wanderern leicht, dieser Freiheit nachzuspüren – und das ohne stundenlange Aufstiege. Direkt von den Oberstaufener Bergstationen aus geht es durch den faszinierenden Naturpark Nagelfluhkette und zu Besuch auf die gastfreundlichen Alphütten.

Blick auf Tal mit Gebirgskette im Hintergrund
Blick auf Oberstaufen mit dem Hochgrat im Hintergrund
© Oberstaufen Tourismus

Der Hochgrat und die Nagelfluhkette

Oberstaufen liegt im äußersten Südwesten Bayerns, zwischen dem Voralpenland im Norden und der Nagelfluhkette im Süden. Der höchste Berg der Nagelfluhkette, der Hochgrat, ist zugleich der Hausberg der Oberstaufener. Er misst 1.834 m und fällt durch seine steilstufige Flanke auf. Das Nagelfluhgestein, das besonders am Alpenrand zu finden ist, wird im Volksmund auch „Herrgottsbeton“ genannt. Es scheint so, als seien unzählige Kieselsteine in einen riesigen Gesteinsbrocken einbetoniert. Weil man sich das seltsame Aussehen des Gesteins früher nicht erklären konnte, musste der Herrgott dafür verantwortlich gewesen sein. Tatsächlich handelt es sich um Flusskiesel, die vor 20-28 Millionen Jahren von den damaligen Alpenflüssen sturzflutartig in das Alpenvorland geschwemmt wurden. Als sich die Alpen auffalteten, wurden diese Gesteine in die Höhe befördert, zusammen gepresst und durch Kalke zu Konglomeraten verklebt, sodass sich die markanten Berggipfel der Nagelfluhkette formten. Die Bezeichnung „Nagelfluh“ erklärt sich dadurch, dass die Kieselsteine wie die Köpfe unzähliger Nägel aus dem „Fluh“ (schweizerisch für Steilwand) herausschauen.

Wandern auf Herrgottsbeton

Nagelflugestein
Nagelfluhgestein © Oberstaufen Tourismus

Die Gratwanderung über die gesamte Nagelfluhkette, vom Hochgrat bis zum Mittagberg, ist ein etwas anspruchsvollerer Weg für bergerfahrene Wanderer. Immer auf dem Kamm entlang erklimmen Wanderer auf der 13,5 km langen Strecke sieben Gipfel. Die drei Nagelfluhschleifen „Luftiger Grat“, „Alpenfreiheit“ und „Wildes Wasser“ sind alle mit dem Premiumsiegel des Deutschen Wanderinstituts ausgezeichnet und eignen sich mit ihren gut ausgebauten Wegen hervorragend für BergEINsteiger. Die Zufahrt zum Alpinweg „Luftiger Grat“ findet in einer Gondel der Hochgratbahn statt. Der Weg beginnt direkt an der Bergstation auf 1.708 m und führt auf einem schmalen Grat zumeist bergab durch die Allgäuer Alpenlandschaft. An der Imbergbahn, dort wo der „Luftige Grat“ endet, beginnt ein knapp 17 km langer Rundweg, die „Alpenfreiheit“. Dem Freiheitsgefühl in den Bergen gewidmet, fasziniert diese Wanderung mit alten bizarr gewachsenen Bergahornen, einem Hochmoor und der Kräuter-Alpe-Hörmoos. Auf 1.300 m gedeiht eine Vielzahl von Bergkräutern, die gleich nebenan in der höchstgelegenen Brennerei des Allgäus zu Schnaps und Likör verarbeitet werden. Eine neue Wegführung macht nun auch einen kleinen Ausflug über die Grenze nach Österreich möglich. Außerdem ist die „Alpenfreiheit“ für die Wahl „Deutschlands Schönste Wanderwege 2019“ in der Kategorie Touren nominiert. Wanderfans können ihre Stimme abgeben auf www.wandermagazin.de/wahlstudio. Obwohl man sich an den Bergpanoramen kaum sattsehen kann, offenbart der Premiumwanderweg „Wildes Wasser“ dem Wanderer noch eine andere Naturschöhnheit. Die 11 km lange Runde führt hinunter in die Weißbachschlucht und zu den Buchenegger Wasserfällen, eingebettet in einen Urwald.

Wasserfall in Berg
Die Buchenegger Wasserfälle © Oberstaufen Tourismus

Oberstaufens Wanderklima

Oberstaufen ist ein staatlich anerkannter „Heilklimakurort“, das heißt, wer sich hier an der frischen Luft bewegt, profitiert von dem therapeutisch wirksamen Hochgebirgsklima. Es stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte und unterstützt geschwächte Herz-Kreislaufsysteme. Für Verschnaufpausen gibt es etwa 160 gemütliche Alphütten rund um Oberstaufen entlang der Wanderwege. Die Gastwirte sind mit Brotzeiten und Allgäuer Käse sowie Kässpatzen bestens auf hungrige Wanderer eingestellt. Eine hohe Dichte an Wellnesshotels und die Gästekarte „Oberstaufen PLUS“ mit vielen Inklusivleistungen machen Oberstaufen über das Wanderangebot hinaus zu einem hervorragenden Ausgangspunkt für alle Wanderer und BergEINsteiger.

Info: www.oberstaufen.de